Gedanken über Verhütung

Macht ihr euch eigentlich Gedanken über die Verhütung? Also in einer Beziehung und auch außerhalb, wenn ihr nicht in einer Beziehung seid?
Was benutzt ihr da? Kondome? Die Pille? „Alternative Verhütungsmittel“? „Rausziehen“? 😀

Das meistverbreiteste Verhütungsmittel – zumindest gegen eine ungewollte Schwangerschaft (gegen Krankheiten hilft diese auch nicht 😉 ) – ist wohl die Pille. Sie ist einfach für die Frau zu nehmen, hat aber diverse Nebenwirkungen.  U.a. Übelkeit und Erbrechen, Gewichtszunahme, sexuelle Lustlosigkeit, Zwischenblutungen, Spannungsgefühl in den Brüsten, Stimmungsschwankungen. Und noch einige andere!
Gerade die fett markierten Nebenwirkungen sind für mich als Mann nicht besonders schön 😉

Ich kann also verstehen wenn die Frau solche Hormonbomben nicht (mehr) zu sich nehmen mögen! So auch die Tanzlehrerin. Sie nimmt momentan nicht die Pille. Sie würde aber gerne eine alternative Verhütungsmethode wie beispielsweise „den Kupferball“ ausprobieren wollen. Hat aber massive Angst vor den Schmerzen des Einsetzens. Und dazu kommen auch hier wieder einige negative Dinge. Der Ball könnte verrutschen, im extremen Fall sogar „herausfallen“ und so weiter.

In zwei Wochen hat sie ein Beratungstermin bei ihrer Frauenärztin. Auf mein Bitten hin, komme ich mit. Ich möchte mich auch darüber informieren und wissen was bei meiner Freundin „innerlich“ früher oder später abgeht bzw. abgehen würde.

Ich persönlich fände es nicht schön, wenn sie sich irgendeinen Fremdkörper in ihre Gebärmutter spaxen ließe. Also wie die Spirale oder die Kupferkette die an die Gebärmutterwand mit nem 10er Dübel gespaxt wird. Außerdem soll man die Spirale als Mann mit einem etwas längeren Dödel spüren. Ob das so ist, keine Ahnung, habe ich aber des Öfteren schon gelesen. Fände ich auch nicht so toll.

Außerdem ist der Kupferball und das Einsetzen wohl auch relativ kostspielig. Zumindest hat man die Kosten direkt auf einem Mal. Würde sich wohl auf 400-500€ belaufen.
Bei der Pille ist es ja dann doch etwas versetzt.
Ich würde mich aber daran beteiligen, würde sie den Kupferball sich einsetzten lassen wollen.

Momentan verhüten wir mit dem Kondom. Klappt doch ungewöhnlich gut. Normalerweise habe ich damit Erektionsschwierigkeiten bzw. fällt er dann halt relativ schnell in sich zusammen. Gut beim Akt kann es immer nochmal passieren was mir dann direkt wieder unangenehm ist… Aber! Es ist halt auch nicht so schön wie ohne! Ja ohne haben wir es auch schon gemacht. Ist aber erstmal keine Alternative wenn sie keine andere Verhütungsmethode nutzt. Und jetzt kann mir auch keiner sagen, dass man als Mann genau dasselbe Gefühl mit einem Kondom hat. Ja man spürt was, aber definitiv deutlich weniger! Das betone ich gerade deshalb, da ich des Öfteren – vor allem von Frauen – gehört und gelesen habe, dass es ja völliger Unsinn sei und nur als Ausrede der Männer dient, Sex auch ohne Kondom haben zu können. Ich kann die Männer verstehen die das sagen. Ja ohne ist nochmal eine Steigerung vom Gefühl und wie gesagt, man(n) merkt mit Kondom wirklich weniger. Vor allem die Wärme und Feuchtigkeit merkt man nicht.

Ich hab letztens mal einen Test machen lassen. Also auf Geschlechtskrankheiten. Freiwillig. Würde ich es nochmal machen? Nein! Warum? Wegen der Schmerzen!
Es gibt ja Männer die stehen auf Schmerzen und stecken sich so Röhrchen in die Harnröhre. Muss jeder selbst wissen. Wie man sowas aber freiwillig machen kann übersteigt mein Horizont.
Na jedenfalls war ich bei meiner Urologin. Urologin deshalb – da ich mir von weiblichen Ärzten mehr Einfühlungsvermögen erhoffe. Teilweise ist dem auch so. Aber es gibt tatsächlich auch gute einfühlsame männliche Ärzte. Leider hat mein erster Urologe aufgegeben und schreibt jetzt Bücher. Habe andere ausprobiert und die waren wirklich durchweg nicht doll. Ok Nebensache.

Hintergrund der Geschichte weshalb ich sowieso zum Urologen wollte: Ich hatte rote Flecken auf der Eichel und es hat gejuckt. Da ich bei solchen Reaktionen immer direkt das P vor Augen habe, bin ich halt zu meiner Urologin und habe nachgefragt was das sein könnte. Pilz oder sowas. Sie schaute sich das Gehänge an (da war dann schon nix mehr rot) und sagte, es sei nichts ungewöhnliches zu sehen und eventuell kommt es vom Sex, Reibung oder Waschmittel oder eine Allergische Reaktion (kälte mag ich nicht so, da bekomme ich manchmal rote Punkte auf der Haut…).

Aber wir können ja vorsichtshalber einen „Neue Liebe Test“ (haha das hat sie sich doch mal eben schnell ausgedacht, weil ich erzählt habe dass ich jetzt ne Freundin habe) machen. Kostenpunkt: 55€ – weil ist ja jetzt nix akut und nur reine private Vorsorge. Alles klar. Wozu zahle ich nochmal horrende Krankenkassenbeiträge?!
Gut. Gequält zugestimmt und ich dachte sie macht einfach nur nen Urintest. Neee. Sie sagte „ich hole dann mal meine Werkzeuge“. Äh ja.

Die Pilzuntersuchung war ja noch ok. Dödel raus, und an der Eichel bisschen mit so nem runden flachen Abstrichgefäß auf der Eichel rumdrücken.
Und dann wurde es schmerzhaft. Sie wollte noch einen Harnröhrenabstrich machen. Weil Chlamydien sich ja auch gerne mal in der Harnröhre festsetzen können und schwer nachzuweisen sind, da sie manches mal keine Symptome zeigen. Vor allem bei Frauen nicht. Und gerade für die sind die Chlamydien gefährlich, da sie zur Unfruchtbarkeit führen können.
Ok also auf die Liege gelegt und sie machen lassen. „Das zieht jetzt etwas“ und Zack schoss mir ein Schmerz durch den Penis. Meine Augen weiteten sich und ich presste meine Lippen zusammen. Keine Ahnung was sie da noch machte, es fühlte sich zumindest so an, als würde sie einen zweiten (sie hatte zwei Stäbchen) Abstrichstab mir in die Harnröhre einführen. Bei sowas guck ich ja nicht zu. Diesmal gefühlt noch tiefer. Also bestimmt 6cm. Irgs.
Es war schnell vorbei, aber teuer und schmerzhaft.
Mit „beim ersten Wasserlassen werden Sie sich noch an mich erinnern“ verabschiedeten wir uns. Ein geqäultes „mhm“ von mir und ich ging etwas breitbeinig aus der Praxis…

Erzählt habe ich der Tanzlehrerin natürlich davon. Fand sie gut, dass ich so offen damit umgehe und es ihr gesagt habe. Geht ja auch beide etwas an.
Schlussendlich war der Befund in allen belangen glücklicher Weise negativ. Aber ich hatte an der Sache 3 Tage meinen „Spaß“ in Form von brennen und ziehen beim Wasser lassen und auch so im Alltag. Da der Sex dadurch etwas schmerzhaft war, haben wir es die ersten zwei Tage nach der Untersuchung gelassen. 😉

Und weil ich mich natürlich auch mit der Tanzlehrerin über das Thema Verhütung interessiert austausche:

Achso und es besteht die Überlegung – auch von ihrer Seite aus – wenn man (also sie) den Kupferball (der normalerweise bis zu 5 Jahre hält) nehmen würde, ihn sich nach 2 Jahren sowieso wieder entfernen zu lassen. Warum? Wir schließen nicht aus auch Kinder haben zu wollen. Also sie auf jeden Fall. Und ich an und für sich ja auch. Wir hatten mal bisschen drüber gesprochen. Wie man das halt so macht, was man sich von der Zukunft erhofft, erwartet und so weiter. Dazu sind wir ja nun in einem Alter, wo es mal langsam losgehen könnte. Wir hatten aber gesagt, sollte es wirklich alles so klappen und passen, würden wir das gerne in 2 Jahren in Angriff nehmen. Vorher würde ich gerne mit ihr noch allein einige Dinge und Reisen machen wollen.
So und wenn man den teuren Kupferball sowieso wieder nach spätestens 2 Jahren entfernen lassen würde, kann man ja in der Zeit auch doch nochmal die Pille oder eben Kondome nehmen. So die Überlegung. Aber wir gucken mal was die Ärztin so erzählt.